Freitag, 24. Juni 2011

Meine zwei Cents: WWF

Es war einmal vor langer langer Zeit, da gab es zwei WWFs. Einmal den World Wide Fund for Nature und die World Wrestling Federation.
Wie man sich als Mensch mit Hirn vielleicht denken kann, haben beide Organisationen - abgesehen von den Initialien - nichts miteinander zu tun.

Viele Jahre ging das gut. Datiert ist die anfängliche gemeinsame Nutzung auf 1979.
Außergerichtlich wurde sich angeblich darauf geeinigt, dass die Wrestlingorganisation die Kürzel nicht außerhalb Nordamerikas verwenden dürfe. Was spätestens mit Beginn des Internets recht schwierig wurde. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber solange ich mich zurück erinnern kann, flimmerte mir zu Beginn einer Sendung immer das WWF Logo (also das ohne den Panda) entgegen.

2000 reichte der World Wide Fund for Nature Klage ein. Die Organisation wäre viel älter als die der Wrestler, hätte daher die Rechte an dem Kürzel und - was das Wichtigste ist - will in keiner Weise in Verbindung mit Gewalt gebracht werden.

Ich stelle mir also vor:
Im Internet suche ich nach dem Panda-WWF, tippe intuitiv wwf.com ein und lande plötzlich auf einer Seite, wo Kerle so tun, als würden sie sich verprügeln. Ich denke natürlich niemals 'ich glaube, ich bin hier falsch!' sondern direkt 'boah, der WWF ist ja voll für Gewalt!'
Unterstellt man mir als potentiellem Pandaunterstützer also, dass ich nicht in der Lage bin, das zu unterscheiden? Hält man mich für vollkommen bescheuert?

Wie auch immer, die Klage kam durch, die Wrestlingorganisation musste sich umbenennen.
Eine weitere Klage seitens der Pandas folgte, da die nun neu genannte WWE ihre alten Produkte immer noch mit dem WWF Kürzel vertrieb. Was dazu führte, dass bei alten Sendungen z.B. das WWF Logo durch eine schicke Pixellandschaft oder einen Weichzeichnerbalken ersetzt wurde.
Damit bloß alles den Richtlinien entspricht.

2002 folgte eine weitere Klage auf 360 Millionen Dollar (!) vom Panda aufgrund der Namensrechte, die allerdings im Sande verlief. Seitdem kebbeln sich beide Organisationen darum, wer nun was darf.
Die Seite wwf.com, die ja ursprünglich absoluter Stein des Anstoßes war, liegt übrigens brach. Die will anscheinend doch keiner mehr.

Für mich ist die ganze Angelegenheit eigentlich eine hochgeschaukelte Bagatelle. Wenn ich tierschützerisch unterwegs sein will, sind mir schwitzende halbnackte Männer recht egal. Dass aus dieser Angelegenheit aber etwas geworden ist, das sich jahrelang gerichtlich hinzog - und somit Unsummen von Geld verschlang - ist genau das, was den WWF für mich absolut nicht unterstützenswert macht.
Eine Bagatelle, ja. Aber wenn es mit solchen Kleinigkeiten schon anfängt, frage ich mich halt, wie dann bei größeren Dingen vorgegangen wird.
Die ARD-Doku hat es mir gezeigt. Nicht mal wirklich aufgrund der gesehenen Bildern, sondern lediglich durch die Aussagen von der Biomassebeauftragten.

2 Kommentare:

  1. Diese Biomassenbeauftragte war ja mal das Schlimmste überhaupt.... Nur Scheiße hat die erzählt. Der Rest ist interessant, davon wusste ich gar nichts!

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  2. Scheiße erzählen und dabei noch arrogant wirken, das kann auch nicht jeder. Ich würde gerne mal wissen, ob die ihren Job behält.

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